Unglück erfreuen
werde,
indem Ew. Hoch-Edelgebohr[e]n von meiner den 21 May aus Leipzig
abgeschickten Klage (was ich neulig von Freyberg vernommen) nichts wüßten, und
man hat die Zeit gewonnen mich bey der Academie der Wießenschafften mit Lügen
verhaßt zu machen; allein wofern Derselben der von dem Herrn Berg-Rath Henkel
an mir ausgeübte Neid, Verfolgung und Verachtung und mir daraus erfolgtes Ungl
xk und Noth bewußt wäre, so würde[n] Sie mich gewieß viel mehr Erbahrmen[s]
als Straffens würdig achten wollen. Es ist zwar wahr, daß mein Verbrechen, so
ich sonst hier begangen (welches doch mehr denen unbehilflichen und
wiederwärtigen Umständen, einer verführerischen Compagnie, wie auch dem des
mir allergnädigst verwilligten Stipendii gar zu langem Ausbleiben, als meinem
unordentlichen Leben zuzuschreiben ist) zur Bestraffung meiner gegenwärtigen
Unschuld viel beytragen werde. Aber ich bin des festen Vertrauens, daß
Ew. Hoch-Edelgebohr[e]n
als ein Ihro Mayestet Unserer Allergnädigsten Kaise[rjin treu[e Diener u[nd]
von Allerhöchst Deroselbe[n] gesetzter Richter diesen meinen unterthänigsten
Bericht und Klage geduldig durch zu lesen, und ohne Ansehen der Person zu
urtheilen geruhen werden. Ew. Hoch-Edelgebohren ist wo[h]l bewußt, daß ich
seit meiner Ankunft nach Freyberg Lust und Fleiß in Erlernung des Bergwesens
und der Chymie, dem Berg-Rahth Henkel einen gehörigen Respect und Gehorsam
gewießen und dabey ein anständiges Leben geführet, weßen nicht nur der Herr
Hof-Cammerrath Junker, sondern Er selbst mein Zeige ist. Ich habe auf alle
Art und Weise gesucht ihm zu gefallen, allein es hat nichts geholfen sondern
seine Bosheit Geitz Fabrh und neidisrh Gemüth legten sich bald
an Tag. Denn, so bald wir von dem Herrn Hof-Cammerrath den Abschied genommen,
so hat der Bergrath Henkel angefangen das von der Academie der Wießenschafften
uns bestimmtes Geld auf zu halten. Wir mußten erst zehen Mahl zu ihn kommen
ehe wir was von ihm erbetteln kon[n]ten. Er predigte aber auch eine halbe
Stunde allemahl darüber, mit einer verdrüßlichen Mi[e]ne sagend: er hätte
kein