rium sublimatum zu reiben. Da ich aber von wegen des
garstigen und
schädlichen Geruchs, so niemand vertragen kon[n]te, mich entschuldigte, so
hat er mich nicht nur zum Nichts nutzen genennet, sondern noch dazu
gefragt, ob
ich lieber ein Soldat werden wol[l]te, ja endlich mit hö[h]nischen Worten die
Thür gewiesen. Diesen Compliment mußte ich nur mit Grämen u[nd] Argern
verdauen u[nd] darzu den H. um Verzeigung bitten. Kurtz darauf hat er mich
ohne aller Ursache aus meinem Logis in ein anderes vertrieben, welches weder
wohlfeiler noch besser war: ja die Ursache war diese: der Wirt war ein Doctor
Medicinae, mit dem er wegen einiger Praxium uneinig worden, und ich mußte
dabey 2 Rthl. für die Sache
über zu tragen und eben so viel dem Wirth zu viel bezahlen, weil die Zeit noch
nicht aus war, auf welche ich die Stube gemüthet habe. Mit diesem aber war er
noch nicht zufrieden, sondern suchte mich noch beßer an zu packen, welches
auch ^gefunden. Denn weil er alle Materialien, die er für uns nöthig gehabt,
hat er bey seinem Schwieger Vatter ausgenommen, welchem er reichlich alles
betzahlet, so wol[l]te er endlich das Geld sparen und uns des Monats mit 4
Rthl. abspeisen, welches
gantz u[nd] gar unmöglig war, daß wir damit uns sustentiren
kön[n]ten. Deßwegen
ersuchte ich ihn im Laboratorio um was mehrereres, er antwortete aber: u[nd]
wenn wir betteln gehen sol[l]ten, so wol[l]te er uns nichts mehr geben. Wir
kamen demnach alle drey zusammen, und in Hoffnung ihn zu erbitten, gingen in
sein Haus. Und da ich unsere Noth proponirte und ihn mit aller Demuth um das
uns bestimmtes Geld ersuchte, so antwortete er nichts mehr als: kein Pfennig
mehr, und darauf schimpfte er mich mit allen Schimpfund Fluch-Worten, die er
nur finden kon[n]te, und begleitete mich mit seinen Fausten zur Stube hinaus,
und darbey drohete mir ich weiß nicht warum mit der Wache. Bey diesen
Umständen wußte ich nicht was thun sol[l]te. In der gantzen Stadt war
verbothen uns was zu lehnen, und ich befürchtete mich einer größeren
Verfolgung
und Unglück, Derohalben habe ich mich resolviret nach dem Herrn Baron von
Kaiserling zu gehen, welcher damahls